Privatschulen sozialer als gedacht

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Privatschulen sind eindeutig im Trend. Von 2006 bis 2016 hat sich der Anteil von Schülern, die an privat getragenen allgemein bildenden Schulen unterrichtet werden, von 7 auf 9 Prozent erhöht. 2016 war sogar mehr als jede zehnte Schule in privater Trägerschaft. Jedoch gibt es ein weit verbreitetes Vorurteil, dass Privatschulen zu einer Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich beitragen. Die Reichen, so wird argumentiert, könnten sich die teuren Privatschulen leisten, während die finanziell weniger gut gestellten Kinder an staatlichen Schulen unterrichtet würden.

Eine Studie des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung Berlin (WZB) kommt jedoch zu einem anderen Ergebnis: "Privatschulen können sich positiv auf den Zusammenhalt der Gesellschaft auswirken, weil sie helfen, die soziale Durchmischung in den Stadtvierteln zu erhalten." An der FES Ulm finden sich Eltern aus allen Schichten, Akademikerfamilien mit sehr gutem Einkommen schicken ihre Kinder genauso zu uns, wie Familien, die von Hartz IV leben. Das hängt auch damit zusammen, dass es von den frühesten Anfängen der Schule immer wichtig war, dass keine Familie aus finanziellen Gründen entscheiden muss, ihr Kind nicht an die FES Ulm zu schicken. Deshalb gibt es eine effektive soziale Staffelung des Schulgelds und in Einzelfällen wurden in der Vergangenheit auch Kinder durch Patenschaften unterstützt.

Quelle: "Wie brüchig ist die soziale Architektur unserer Städte?" (Marcel Helbig, Stefanie Jähnen, WZB) und Institut der deutschen Wirtschaft

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